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Kurzstudie: Auswirkungen von Betriebseinschränkungen für Batteriegroßspeicher durch Netzbetreiber-Vorgaben

Aktualisiert: vor 21 Stunden

[Unter der Leitung von BET, in Zusammenarbeit mit dem IAEW – im Auftrag von green flexibility]


19. November 2025


Der dynamische Ausbau von Großbatteriespeichern führt derzeit zu einer stark steigenden Zahl an Netzanschlussanfragen – ein Zeichen dafür, wie schnell Flexibilität im Energiesystem wächst. Damit einher geht für Netzbetreiber die Aufgabe, Netzkapazitäten effizient zu vergeben und gleichzeitig besser zu verstehen, wie sich Batteriespeicher heute und künftig auf die Netze auswirken. Da hierzu bisher nur begrenzte Erfahrungswerte vorliegen, rücken neue technische und operative Fragestellungen in den Fokus.


Um die Netzstabilität zu sichern und den wachsenden Speicherzubau strukturiert zu integrieren, setzen viele Netzbetreiber auf Betriebsvorgaben im Rahmen flexibler Netzanschlussvereinbarungen (FCA). Diese beinhalten unter anderem statische oder dynamische Leistungsgrenzen, Vorgaben zu Wirkleistungsgradienten, Limits für die vermarktbare Regelleistung oder vorgezogene Fahrplanfestlegungen. Sie gehen über bestehende technische Anschlussregeln hinaus und beeinflussen sowohl die Vermarktungsstrategie der Speicher als auch die Art, wie Flexibilität systemweit bereitgestellt wird – und damit auch, wie effizient erneuerbare Energien integriert werden können.


Für green flexibility ist das Ziel der Kurzstudie deshalb klar: Die Perspektiven von Netzbetreibern, Vermarktern und Speicherbetreibern gleichberechtigt sichtbar zu machen und ein gemeinsames Verständnis der Wirkmechanismen zu schaffen. Nur so können künftige Instrumente entwickelt werden, die Netzstabilität sichern und gleichzeitig die volkswirtschaftliche Bedeutung von Flexibilität erhalten.


„Wir wollen ein Teil der Lösung sein. Dafür müssen alle Akteure im Markt die Perspektiven des anderen verstehen. Unser Ansatz ist deshalb ein konstruktiver Austausch, bei dem wir die Wirkung verschiedener Instrumente gemeinsam bewerten und die besten Lösungen entwickeln“, so Christina Hepp, Director Strategy von green flexibility. „Mit REGIOlink haben wir bereits frühzeitig ein erstes Konzept entwickelt und operativ im Markt umgesetzt.“

Untersuchungen an konkreten Beispielen zeigen klares Bild


Die quantitativen Untersuchungen zeigen deutlich: Betriebseinschränkungen können Netzneutralität zuverlässig sicherstellen – doch die Art ihrer Ausgestaltung entscheidet maßgeblich darüber, wie stark sie gleichzeitig Flexibilität, Marktliquidität und die Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern beeinflussen.


Der Vergleich der Einschränkung-Einzelbetrachtung verdeutlicht dies eindrücklich:


  • Statische Leistungsbegrenzungen führen im betrachteten Netzgebiet zu 5840 eingeschränkten Stunden pro Jahr, während dynamische Beschränkungen mit nur 240 Stunden nahezu den gleichen netzplanerischen Effekt erzielen. 

  • Die Auswirkungen auf die Vermarktung sind entsprechend unterschiedlich: Statische Hüllkurven reduzieren die Erlöse des Speichers um rund 25 %, dynamische Vorgaben dagegen nur um etwa 1 %

  • Ein unbeschränkter Speicher (mit 10MW/20MWh) kann rund 15 GWh Regelleistung bereitstellen. Betriebseinschränkungen verringern dieses Potenzial deutlich – dynamische Vorgaben nur leicht, statische und pauschale Limits hingegen massiv, teilweise bis auf etwa 50 % der ursprünglichen Abrufe.


„Die Energiewende gelingt im Dialog – wir laden alle Akteure dazu ein, diese Ergebnisse als Grundlage für eine gemeinsame Weiterentwicklung zu nutzen.“

 

Die gesamte Studie und eine Kurzzusammenfassung finden Sie hier:




 
 
 
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